In der Feldmark Burgstall, wo die Fluren der Dörfer Seegrehna, Selbitz zusammentreffen, liegt, von einem Schilfhügel umsäumt und dem Fliethkanal in seiner Länge durchflossen, der immer kleiner werdende Burgstallsee. Zu beiden Seiten begleitet je ein Deich zum Schutze gegen Hochwasser den Kanallauf, der in der Dübener Heide entspringt und bei Vockerode in die Elbe mündet. Jahrein, jahraus lagern sich Beimengen des durchfließenden Wassers im Burgstallsee ab und beschleunigen dessen Verlandung. In absehbarer Zeit wird das Schilf die letzten größeren Ausbuchtungen bis auf Kanalbreite überwuchert haben.
Im Schoße des gegenüberliegenden ringförmigen Höhenzuges, der sich bis vier Meter vom ebenen Boden erhebt und eine Fläche von sechs Hektar einnimmt, schlummern die letzten Reste einer fast vergessenen Burg. Über ihn hin zieht der Pflug der Bauern bergauf, bergab seine Furche, und zur Zeit der Ernte wiegen sich die Ähren im Winde. Versumpft und rohrdurchwachsen schließt das alte Flieth mit flachem Wasserstand im Halbkreis den südlichen Komplex ab.